Moin Moin,

liebe Internetgemeinde,

nur um euch auf dem laufenden zu halten, hier der neuste Bericht, was Schwaben in Hessen alles anstellen. Nicht nur, das es gewisse Personen gibt, die sich auf der Suche nach einem bestimmten Weg nach Frankfurt-City so richtig mit Spaß am Detail verfransen (und den unschuldigen Helfershelfer am Telefon zusammenschreien, als wäre er Schuld dran, ja, Frl. Nock, damit bist Du gemeint  :0)), andere Exemplare der Badisch/Schwäbischen Gattung den Weg zum Flughafen konsequent vermeiden und mich zu einer intensiven Such- und Rettungstour durch die nähere Umgebung zwingen, meine Phantasie zu Höchstleistungen zwingen, bei denen der Retter gezwungen ist, nachzuvollziehen, wo der Irrläufer denn nun falsch abgebogen ist, und welche Route er wohl eingeschlagen hat (Ich hab Dich trotzdem gefunden, Patti!!).  Und wenn mir nochmal einer erzählt, Frankfurt wäre eine Weltstadt und Stuttgart ein Kaff, dem hust ich was. In Stuttgart bin ich noch nie Freitags um halb zwei Nachts vor nem verschlossenen Parkhaus gestanden!!! Und das in  der City!!! Und diese Notrufknöpfe, die dann überall angebracht sind, mit denen man angeblich Verbindung zur Parkhausaufsicht aufnehmen kann - Pustekuchen - da landet man auch nur auf nem Tonband! Wenn man dann mühsam sein letztes Hartgeld zusammenkratzt, um eine Notfallnummer anzurufen, ha, vergeßt es. Wir hatten noch einen netten Typen vom anderen Main“ufer“ im Schlepp, der auch nicht an sein Auto kam. Also standen wir zweieinhalb Mädels vor der Telefonzelle, und diskutierten mit der Parkhausaufsicht, ob sie sich nicht bequemen könnten, und das Parkhaus für uns zu öffnen. Gegen 60,- DM Gebühr!!! Das nächste Mal nehm ich gleich einTaxi! Nach dem üblichen Hin-und-Her wurde uns zugesagt, das ein Notfallteam uns das Parkhaus öffnen würde. Das Team sollte nach 15 Minuten eintreffen.

Da habe ich gemerkt, das in Frankfurt 15 Minuten länger dauern, als in good old Stuttgart.

Meinem kalten Hintern nach waren das minimum 20 Minuten die wir da gewartet haben (und mein Hintern ist was sowas anbelangt äußerst genau geeicht). Und Gott-sei-Dank tauchte ein Dauermieter auf (seines Zeichens japanischer Delikatessenhändler). Und wie das mit  Japanern so ist, die sprechen kein Deutsch, höchstens ein übles Englisch.

Also das Ende vom Lied: Wir kamen um die 60,- DM Parkhausnotöffnungsgebühr rum. Lang lebe Japan. Wie wir das geschafft haben, das soll sich jeder selbst ausmalen. Und das Kapitel „Zwei Frauen im Auto, auf der Suche nach der Batschkapp (Gegenstück zum LKA), geistern über diverse Frankfurter Straßen,  landen in völlig unerwarteten Ecken, starren verzweifelt auf die Straßenkarte“ lasse ich besser auch aus. Naja, ganz so schlimm war es nicht, aber es kommt der Realität schon sehr nahe. Jedenfalls haben wir dank verschlossenem Parkhaus und Irrfahrten durch Frankfurt („auf welcher gottverdammten Straße sind wir denn jetzt schon wieder?“) so viel Zeit verloren, das wir dann nach glücklichem Fund („juchu, das ist die Batschkapp“) nicht mehr rein kamen. Ce la vie oder so ähnlich.

Am Samstag gab es dann das legendäre Fankfurter Schweizer Straßenfest. Motto dieses Jahr:

Deutschland - Franken, Hessen, Nordbaden.

Von wegen, Mallorca ist das neuste Bundesland, quatsch, gemäß der Getränkekarten der diversen Stände muß das Brasilien sein. Liegt wahrscheinlich irgendwo im Odenwald...  ;0)  Caipirinha bis zum abwinken. Selbstredend haben Patricia und ich durch intensives kosten im Eigenversuch schließlich den Stand mit dem besten Preis-Leistungsverhältniss gefunden. Und ich einen Teil meiner feinmotorischen Fähigkeiten verloren. Aber da dieser Abend sowieso unter dem Motto „Wir blasen uns das Hirn raus“ lief, ist das ja selbstverständlich. Zwar hatten wir einen verfrühten Heimgang, aber dank der gut gefüllten Heimapotheke war das kein großer Verlust. Im Gegenteil.

Ich habe bei mir persönlich das Ziel nicht nur erreicht, eher weit überschritten. Und die Nachwehen erst heute bekommen. Zwar haben wir außer Frankfurt bei Nacht, Zeil bei Tag (Gegenstück zur Stuttgarter Königsstraße, bzw. Düsseldorfer Kö) und Schweizer Straße nur wenig zu sehen bekommen, aber ich fühl mich, als hätte 10 Tage am Stück durchgemacht. Das gibt mir schwer zu denken.

Scheinbar muß man im fortschreitenden Alter endlich mal was für Fitness und Kondition tun.

Na gut, die letzten 27 Jahre habe ich mich erfolgreich darum gedrückt. Was soll‘s. Fange ich halt nen Sport an. Am Mittwoch ist es soweit. Erste Probestunde Kickboxen. Es gibt so Schlaumeier, die mir prophezeien, das ich mir die Lunge raushechel. Da wett ich auch nicht gegen. Ich rauch seit meinem 14ten Lebensjahr. Was anderes erwarte ich auch nicht. Wenn‘s nicht so wäre, wäre ich eher enttäuscht. Also schnüre ich am Mittwoch mein kleines Säcklein:

Trainingshose, Handtuch,

Krankenversicherungskarte, steriler Beutel, in dem dann meine Lunge samt mir dann zwecks Re-implantation ins nächste Krankenhaus gebracht wird. Werde euch schnellstens über die Besuchszeiten informieren, sobald ich dann vom Beatmungsgerät abgestöpselt werde. Außerdem wird mir ein höllischer Muskelkater prophezeit. Auch dafür benötige ich keinen Wahrsager. Muß so sein, sonst hätte ich was falsch gemacht.  Falls ich also meinen Alabasterkörper am Ende der Woche wieder bewegen kann, werde ich euch gerne im Detail über meine Qualen berichten (auch Ihr sollt mal wieder was zu lachen haben).

Dann habe ich noch ne große Beschwerde zwecks männlicher Hormonschübe...  Hier irgendwo in Deutschlandmuß wohl gerade ein Großversuch über Testosteron-Abgaben in großen Mengen an männliche Probanten laufen. Sind die gerade alle Depp?  Da sitzt man mit der üblichen schlechten Laune am Arbeitsplatz, kotzt sich gerade zu, weil man wieder bei so einem „Mitwettbewerber“ , sprich so ner dummen Konkurrenzspedition anrufen muß, um irgendwelche Details über irgendwelche dummen Sendungen, die kein Mensch braucht, klarzumachen. Plötzlich hat man so ein kleinen notgeilen Gnom am Telefon.

O-Ton 1: „Nenn mich ruhig Sascha, laß uns was trinken gehen, Deine Stimme ist unheimlich sexy, Süße (!!!!Würg!!!!), komm doch auf nen Kaffee vorbei, warum treffen wir uns nicht Morgen in der Gerbermühle, etc...“

Nächster Proband: „Ich heiße Klaus, Du hast einen starken Nachnamen, ich bin 1,85m (wen interessierts? Fehlt nur noch, das er seine anderen Maße auch gleich bekannt gibt), Deine Stimme ist sexy, wollen wir zwei Hübschen nicht mal was trinken gehen? (Örgs, nein danke).

Und der Abschuß (von einer befreundeten Spedition in Leverkusen, der Mann ist 64!!):

„Hey Sexgöttin,..., na Baby?“

Wirklich, sowas hebt meine Laune garantiert nicht!

Oder: Ich erhielt ne Mail über besmiled.de

„Hier findet Dich jemand sexy“. Hilfe. Nein Danke. War ja garantiert nett gemeint, aber ich werde jetzt keine 53 Mail-Adressen ausprobieren, nur um herauszufinden, wer mich mit sowas zumüllt. Also verschont mich bitte in Zukunft damit.  Ein altmodisches „Du siehst heute gut aus“ reicht mir.

So, genug geschrieben.

Hab euch alle lieb.

 

Gruß,

Andrea