Liebe Liebenden, Weinenden, Hassenden, Lachenden, Laufenden, Krabbelnden,

Gehenden, Streitenden, Versöhnenden, und was noch so kreucht und fleucht...

Es gibt eine neue Episode vom Leben der A. in Hessen.  Die kleine A. aus F. ist mal wieder solo. Gestern war meine kleine Welt wenigstens noch mehr oder minder in Ordnung... Aber auf sowas sollte man sich nicht verlassen wie das Leben mal wieder zeigt. Irgendwann lerne ich es noch mit den Kerlen. Sollte ich zumindest. Denn lange so weiter machen kann ich irgendwie nicht mehr. Jedesmal wenn ich denke, hey, dem öffnest Du mal Dein Herz, dann dauerts nicht lange und ich sammel die Fetzen meiner Seele ein. Oder ich sollte endlich mal lernen, die Augen zu öffnen und den Tatsachen ins Auge zu blicken: Es gibt Menschen, die kannst Du mit jeder Faser Deines Herzens lieben und es ist alles vergebene Zeit und Energie. Das einzige was zurückkommt ist ein riesiger Tritt in den Arsch, bzw. eine saftige Ohrfeige. Und die Moral dieser Geschichte? Andrea ist und bleibt dumm was die Männer angeht. Fällt immer auf solche emotions- und beziehungsgestörten Testosteron-Affen herein. Das hat man davon, wenn man eigentlich Optimist ist und an das gute im Menschen und des Partners glaubt.

Ich läute daher nun eine offizielle Trauerperiode auf unbestimmte Zeit ein, lecke meine Wunden und bete, das ich endlich über den Frosch stolpere der meine Seele streichelt und ergänzt anstatt zu foltern.

Und als überzeugter Satiriker kann euch selbst von diesem traurigem Kapitel noch ein nettes Geschichtlein erzählen: Nachdem ich den ganzen Vormittag ziemlich verheult durch die Gegend gerannt bin, panische „Hilfe-ich-brauche-eine-verwandte-Seele-die-mir-zuhört-und-mich-versteht“-Te lefonate führte und  wahrscheinlich die halbe Welt geweckt habe und verstört zurück ließ, mich regemäßig in unserem Archiv zwischen Kartonagen, PC, Luftkammernfolie und alten Akten versteckt habe und ausführlich die eine oder andere Träne (na gut, den einen oder anderen Liter) geheult habe, fragte mich meine Kollegin „Was ist denn passiert? Ist jemand gestorben?“.  Ich kaufe Ihr morgen ein Hörgerät!

Also habe ich ihr eine kurze Zusammenfassung gegeben: „Ich bin solo! Sonst noch was?“ Reaktion? Sie kommt zu mir, nimmt mich in den Arm und fängt an zu heulen! O-Ton: „Es tut mir ja so leid“ Äh? Irgendwie ist sie manchmal falsch gepolt. Das ist mein Part mit der Heulerei! Und wahrscheinlich knutscht sie jetzt so ausführlich mit Ihrem Männe um mich aufzumuntern. Sollte ich Ihr sagen, das das garantiert der falsche Weg ist? Irgendwie muß ihr nachher noch erklären, das Ihr Mann die nächsten paar Wochen möglichst nicht in unserem Büro auftauchen sollte, bzw. wenn ja, dann bitte ohne Zärtlichkeitsaustausch? Oder reicht eine unauffällige Drohung mit ner Kalaschnikow?

Wie auch immer, ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende, ich geh nacher erst mal zu ner Freundin und werde mich übelst zulaufen lassen. Soll ja angeblich helfen - wenn nicht der Alkohol, dann garantiert der Kater...

Hab euch alle lieb und bedanke mich bei den Betroffenen für Ihre blutenden Ohren.

A.